Die „Pferdeflüsterer-Methode“
So bin ich zur „Pferdeflüsterer-Methode" gelangt - Die Geschichte von Sanurh
Als Trainerin in einem Spring-/Handelsstall sollte ich Sanurh ausbilden. Da ich bei dem jungen störrischen Tier auf starken Widerstand stiess, versuchte ich anstelle der klassischen Lehrbuch-Methode zu folgen, einmal genau das Gegenteil auszuprobieren. Anstelle immer mehr Hilfsmittel wie Zügel, Sporen, Peitsche etc. einzusetzen entfernte ich zuerst den Hilfszügel, dann die festsitzenden Maul- und Nasenriemen, die Trense u.s.w. Sanurh wurde immer umgänglicher und zeigte eine zunehmende Kooperation und unerwartet freudige Lernbereitschaft. Er zeigte sich aber auch immer sensibler. Je mehr Freiheit ich ihm gewährte, desto erfolgreicher verlief unser Training. Das gegenseitige Vertrauen und Einfühlungsvermögen schweisste uns zusammen. So entstand eine sehr starke Bindung und Freundschaft. Schlussendlich führte diese intensive Freundschaft dazu, dass den einst so agressiven und störrischen jungen Sanurh nicht mehr missen wollte.
Sanurh ist heute ein ausgeglichener und ruhiger Wallach, hat aber von seiner Energie, dem Temperament und der Neugierde nichts eingebüsst. Er rast liebend gerne über die Weiden und springt ab und zu über Hindernisse.
Nicht menschliche Herrschaft, sondern der gegenseitige Respekt und die Freude aneinander bewegt ein Tier zum Mitmachen. (Quelle unbekannt)